Entwicklungsphasen des Hundes, Teil 1

Vegetative Phase - in der ersten und zweiten Lebenswoche

Während dieser Phase verbringen die Welpen den Tag damit, zu schlafen, an Mutters Milchbar zu saugen und das Verzehrte zu verdauen. Mit Hilfe von Mutters unermüdlicher Zunge, die in regelmäßigen Abständen das kleine Bäuchlein leckt, klappt dann auch die Ausscheidung.  Die Augen und Ohren sind noch geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Welpen in der Lage, auf Wärme und Kälte zu reagieren, was wichtig dafür ist, die Mutter und Geschwister als Wärmequelle zu orten. Das Finden der Wärmequelle ist nämlich gleichbedeutend mit dem Finden von Nahrung in Form von Muttermilch. Die Welpen sind jetzt in der Lage, mit dem Kopf Pendelbewegungen durchzuführen und im Kreis zu kriechen. Das Kreiskriechen ist wichtig, damit sie immer wieder ins "Nest" zurückfinden und sich nicht weit weg bewegen können und dadurch in Gefahr geraten. Weiterhin können sie Laute äußern, die gleichzeitig auch ihre Stimmungslage wiedergeben. Außerdem stellen Lautäußerungen einen Schlüsselreiz für die Mutter dar, z.B. kann ein Welpe, der sich unglücklicherweise doch einmal zu weit entfernt hat, jämmerlich schreien und veranlasst dadurch die Hündin, ihn zum "Rudel" zurückzubringen.

Vegetative Phase

Übergangsphase - in der dritten Lebenswoche

In dieser Zeit öffnen sich zunächst die Augen und die kleinen Welpen blinzeln uns das erste Mal an. Wer das je miterlebt hat, weiß, was für ein unvergesslicher "Augenblick" dies ist. Etwas später öffnen sich auch die äußeren Gehörgänge. Die Sehkraft und das Gehör entwickeln sich täglich weiter, so dass der Welpe nun auch anfängt, seine Umwelt zu erkunden und darauf vorbereitet ist, in die wichtige Prägungsphase einzutauchen.

Welpe ca. 3 Wochen alt

Prägungsphase - in der vierten bis siebten Lebenswoche

Unter Prägung versteht man eine besondere Art des Lernens innerhalb eines befristeten Zeitraums. Der Begriff Prägung wurde von dem bekannten Verhaltensforscher Konrad Lorenz geschaffen, der auch vielfältige Versuchsreihen zu diesem Thema durchgeführt hat. K. Lorenz hat z.B. herausgefunden, dass Entenküken das als ihre Mutter ansehen, was sie unmittelbar nach der Geburt zu sehen bekommen. War es ein Mensch, so folgen sie später diesem und nicht ihrer leiblichen Mutter. War es irgendein Gegenstand, so wird dieser als "Mutter" angesehen. Die während der Prägungsphase erlangten Lernergebnisse werden so stark manifestiert, dass sie irreversibel und kaum therapierbar sind. Man kann sich also gut vorstellen, wie wichtig gerade diese Phase für einen Hund ist. Ausschließlich während dieser Periode können Hunde auf den Menschen geprägt werden. Entfällt in dieser Zeit jeglicher Kontakt zum Menschen, sind Hunde nicht in der Lage, diesen später als Sozialpartner anzuerkennen und werden ein Leben lang Angst vor ihm haben. Zu Beginn der Prägungsphase - so um den 21. Lebenstag herum - beginnen die Welpen damit, dass Lager zu verlassen. Oft werden sie dabei von ihrer Mutter animiert. Wie bereits erwähnt, ist diese Phase äußerst wichtig, da das hier Gelernte und die hier gemachten Erfahrungen ein Leben lang halten. Jetzt sollte der Welpe natürlich möglichst keine negativen Erlebnisse haben. Er sollte täglich intensiven Kontakt zu Menschen beiderlei Geschlechts und zu Kindern verschiedenen Alters haben. Er sollte die verschiedenen alltäglichen Hausgeräusche wie Telefon, Fernseher, Staubsauger, Türklingel, Topfgeklapper usw. kennenlernen. Man kann jetzt mit dem Welpen das Auto fahren üben. Des weiteren sollte man auch an eine Futterprägung denken und ihm verschiedene Futtersorten (Fleisch, Geflügel, Fisch, Gemüse, Obst, Nudeln, Reis....) anbieten. Alles, was der kleine Ridgeback in dieser Zeit erlebt und verinnerlicht, wird im Gehirn abgespeichert und kann später bei Bedarf als "bekannt" abgerufen werden.

Welpe on Tour

Welpe auf Entdeckungstour 

Fototermin

Welpen beim "Fototermin"

 

Nächsten Monat folgt Teil 2 der Entwicklungsphasen

zurück zu Themen

Copyright (C) 2001 Petra Stracke. Alle Rechte vorbehalten.